Spaziergang durch den Wald.
Modrige Feuchte, totes Holz.
Kein Grün in Sicht.
Gedanken so schwer wie der graue Himmel.
Die Kondition war auch schon besser.
Die Autobahn dröhnt die Natur kaputt.
Pause auf Baumstumpf.
Brot teilen mit Amsel.
Werfe ihr Krümel hin.
Sie flattert damit davon,
und nimmt dabei ein paar der schweren Gedanken mit.
Neben dem Baumstumpf tote Äste.
Baumrinde.
Ich sammele ein paar Stücke ein.
Manche zerbröseln in meiner Hand.
Andere sind voller Moos und Würmer.
Kleine grüne Keimlinge.
Von wegen tot.
...
Weiter wandern.
Es fällt Regen.
Ich hüpfe über Pfützen.
Dieser Spaziergang hat so oder ähnlich schon oft stattgefunden, zum Beispiel letztes Jahr vor Ostern im Wald beim Kloster Nütschau. Dorthin ziehe ich mich ab und zu zurück, wenn das Leben all zu voll wird und ich auftanken muss.
Die beiden floralen Kunstobjekte sind im Rahmen der Ausstellung "ZeitZeichen" entstanden, die kürzlich im St. Annen-Museum in Lübeck zu Ende ging. Sie sind jetzt wieder in unser Atelier zurück gekommen und ich bin ganz glücklich, dass sie noch nicht verkauft wurden. Natürlich ist das immer die schönste Bestätigung für künstlerische Arbeit, aber an manchen Stücken hängt das Herz dann doch besonders.
Die beiden Objekte sind in der Sammlung "im Garten" zu sehen.
Sie wurden angefertigt aus Messing, Lacken und Fundholz aus dem Nütschauer Forst.
